Der regelmäßige und gewinnbringende Austausch zwischen tausenden engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus Deutschland und Frankreich wurde durch die Covid-19-Pandemie erheblich beeinträchtigt. Zu den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern gehören auch wir… und wir vermissen unsere Kooperationspartnerinnen und -partner im anderen Land! Anlässlich des Deutsch-Französischen Tages am 22. Januar möchten wir daran erinnern, dass die deutsch-französische Freundschaft in den Zivilgesellschaften beider Länder tief verwurzelt ist. Und dies soll – auch im Sinne eines europäischen Zusammenhalts – trotz der Pandemie so bleiben.
Neue Unterstützung für ein einzigartiges Netzwerk
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf Bürgerebene bildet ein einzigartiges, buntes und dicht gewobenes Geflecht zwischen Strukturen, Institutionen, Bildungseinrichtungen, Medienvertretenden, Vereinen, Partnerschaften und engagierten Bürgerinnen und Bürgern, welche dem jeweils anderen Land zugewandt sind. Diese vielfältige Gemeinschaft trägt unzählige Austauschformate und braucht Unterstützung. Wir begrüßen es sehr, dass grenzüberschreitende Akteure nunmehr auf starke Unterstützung zählen können: den Deutsch-Französischen Bürgerfonds.
Sein Start im April 2020 sorgte für eine neue Dynamik, die umso wertvoller war, als die erste Welle des Corona-Virus’ deutsch-französische Treffen abrupt zum Erliegen brachte. Initiiert durch den Vertrag von Aachen, den Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Macron im Januar 2019 unterzeichnet hatten, spiegelt der Bürgerfonds den politischen Willen wider, Verbindungen zwischen den Zivilgesellschaften zu stärken, insbesondere Bürgerinitiativen und Städtepartnerschaften.
Angesichts der Vielschichtigkeit der aktuellen Krise ist deutsch-französisches Engagement notwendiger denn je
Dieses Engagement ist heute notwendiger denn je: Die Gesundheitskrise erschwert Begegnungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern beider Länder erheblich, die sich abzeichnende wirtschaftliche und soziale Krise birgt das Risiko, dass sich die Anzahl der Projekte und der beteiligten Akteure aufgrund fehlender Ressourcen dauerhaft verringert. Darüber hinaus stehen unsere Demokratien vor einer weiteren Herausforderung: dem Kampf gegen den Rückzug in die eigene Filterblase, gegen fortschrittsfeindliche Bestrebungen und Radikalisierung.
Deutsch-französische Engagierte setzen all dem etwas entgegen: Seit der ersten Infektionswelle sind zahlreiche digitale Austausche der Beweis für die Überzeugung, die Beharrlichkeit und den Einfallsreichtum derjenigen, die die deutsch-französische Freundschaft vor Ort mit Leben füllen. Um nur einige Beispiele zu nennen: digitale Konferenzen, Podcasts, Videoprojekte, virtuelle Ausstellungen und Webinare – jedes dieser Projekte knüpft wertvolle Verbindungen und schafft Raum für einen Dialog, den wir so dringend innerhalb unserer Gesellschaften und auch zwischen den Ländern brauchen.
Unsere Wünsche für 2021
Januar ist immer auch die Zeit der guten Wünsche für das neue Jahr. Wir hoffen, dass physische Treffen so bald wie möglich wieder stattfinden können. Wir werden nicht nachlassen in unserem Engagement und uns mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass deutsch-französische Projekte weiterhin stattfinden können.
Unser Ziel ist es, gemeinsam einzutreten für ein Europa der interkulturellen Begegnungen, des Dialogs zwischen den Kulturen, des praktischen Erfahrungsaustauschs vor Ort und der gemeinsamen Reflexion, um die großen Herausforderungen anzugehen und unsere Gesellschaften voranzubringen.
Unterzeichnet vom Netzwerk der Regionalen Beraterinnen und Berater des Deutsch-Französischen Bürgerfonds: Eingebunden in Strukturen wie Vereinen oder Gemeinden setzen sich die Regionalen Beraterinnen und Berater für die deutsch-französische Zusammenarbeit ein. Vor Ort entwickeln sie Projekte und Ideen mit und motivieren Personen, die deutsch-französisch aktiv werden möchten.