Über uns

Vereinsgeschichte

Oktober 1970: Gründung in Garmisch-Partenkirchen (D) der UEVP (= Europäische Union der Praktischen Tierärzte) auf Anregung der Präsidenten Rémi Mornet (F) und Horst Hagenlocher (D). Der Bereich der deutsch-französischen Beziehungen wird dem Kollegen André Desbois, Tierarzt in Seurre (F) anvertraut. In Anbetracht der Komplexität dieser Gründung erklärt A. Desbois dass es vor allem darauf ankomme, eine Veterinärbeziehung anzustreben und zu gründen, die als Pfeiler für die Zukunft gelten soll.

1. November 1971: In der Berufspresse richtet A. Desbois einen flammenden Appel an die deutsche Tierärzteschaft und hofft damit, die rechtsrheinischen Kollegen zur freundschaflichen Beziehung zu bewegen; dieser Appel bewirkt große Begeisterung auf deutscher Seite.

1971-1972: Bildung einer deutschen Arbeitsgruppe, in enger Verbindung mit A. Desbois.

1972-1973: Bildung, unter Leitung von A. Desbois einer französischen Arbeitsgruppe zwecks zweisprachiger Ausarbeitung von Statuten (Satzung) deren Zulassung schriftlich bestätigt wird.

September 1973: 23 deutsche Kollegen werden von der französischen Arbeitsgruppe in Beaune (F) empfangen; nach Besuch von mehreren Tierarztpraxen und technischen Visiten findet die allererste deutsch-französische Abendveranstaltung statt.

Dezember 1973: Anlässlich der Generalversammlung des BPT in Braunschweig (D) erläutert A. Desbois die ausgearbeitete Satzung (Statuten) und beantwortet Fragen.

10. Januar 1974: Eine Antrag auf Zulassung wird bei der Préfecture in Dijon (F) eingereicht.

22. Juni 1974: Offizielle Eintragung des FDV im französischen Gesetzblatt (Journal Officiel/  Rubrik : Associations étrangères).

23 Mai 1975: Erste Generalversammlung der FDV in Lure (F) mit Bildung der verschiedenen Ausschüssen; Dr. André Desbois wird zum Präsidenten gewählt.

10 - 20 Juni 1976: Treffen mit Generalversammlung in Koblenz (D).

1977: Treffen in Nevers (F).

1978: Treffen in Freiburg im Breisgau (D).

1979: Treffen in Rouen (F).

1980: Treffen in Bischhofsgrün (D) (nahe der DDR-Grenze)

Eine Wende für F.D.V.: 1981

Anfangs des Jahres, - anIäßlich eines Seminars der ehemaligen Studenten der ENVL (Tierärztliche Hochschule in Lyon (F)) und angetrieben von der Befürchtung eines Interressensrückgangs des Vereinslebens, schlägt A. Desbois dem Leiter dieser Schule vor, eine Partnerschaft mit einer deutschen Tierärztlichen Hochschule (THS) eingehen zu wollen. Die Antwort ist positiv ; die Wahl fällt auf die THS-Hannover.

Juni 1981: Das jährliche FDV-Treffen findet in Lyon (F) statt, in Anwesenheit der gesamten Professorenschaft der THS-Hannover.

November 1981: In Lyon erfolgt die feierliche Partnerschaftsgründung zwischen der THS-Hannover und der ENV-Lyon.

Juni 1982: Das jährliche Treffen findet in Hannover statt ; es ist sozusagen die Erwiderung der Partnerschaftsgründung in Lyon. Zu diesem Zeitpunkt bestehen pro Land je vier tierärztliche Lehranstalten. A. Desbois führt nun seine Annäherungspolitik emsig weiter und so finden den Weg zur Partnerschaft : Toulouse mit München im Juni 1984, Nantes und Giessen im Juni 1985 und im Mai 1987 - anläßlich des vierzehnten Treffens des FDV - erfolgt die mit viel Symbolik gegründete Partnerschaft zwischen Paris (Alfort) und Berlin. Zu erwähnen ist ausserdem die bedeutende Rolle, die Kollege Horst Petermann, enger Mitarbeiter von Charles Mérieux, in voller Synergie mit A. Desbois bei diesem riesigen Arbeitsaufwvand gespielt hat. Der FDV, seinerseits, hat fleissig bei allen gegenseitigen Partnerschaftsgründungen mitgewirkt. Weiterhin und von höchster Ebene aus unterstützt, erlangt A. Desbois die Finanzierung (für jede Partnerschaftseinheit) eines jährlichen Studentenseminars : so konnte bereits im Jahr 1985 das erste Seminar in der ENV von Nantes stattfinden. Unterstrichen sei auch die Bereitstellung - auf Anregung von A. Desbois - einer finanziellen Unterstützung, die es einigen Studenten ermöglicht, an den jährlichen FDV-Treffen teilzunehmen. Alles scheint auf's beste zu klappen ... bis zur Gründung der Erasmusprogramme, die nach und nach an Bedeutung gewinnen. Nebenbei sei jedoch betont daß trotz der zunehmenden Schwierigkeiten immer noch eine gewisse Anzahl Studenten an den jährlichen FDV-Treffen teilnimmt und sich auch weiterhin von dieser neuen deutsch-französischen Seele beeindruckt fühlt. Als Ende 1997 A. Desbois von einem Abkommen (im Rahmen der Weimarer Gipfelkonferenz) über die künftige Gründung einer deutsch-französischen Hochschule (DFH bzw.UFA) erfährt, ist er der Meinung, dass der Anschluss der deutsch-französischen tierärztlichen Ausbildung an diese DFH bzw.UTA eine reine Formalität sein wird. Dieses Anschlußprojekt ist leider gescheitert, trotz den intensiven Kontakten mit der französischen Generaldirektion für Lehre u. Forschung (DGER) und trotz der vollen Unterstützung von Frau Brigitte Sauzay, der engen Beraterin des Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Die in FDV engagierten Professoren haben jedoch von Anfang her alles adressiert, was den «Eintritt» der tierärztlichen Ausbildung in das DFH- bzw.UFA-Netz ermöglichen soll; sie haben sich auch bereit erklärt beim Erreichen dieses Zieles weiterhin aktiv mitzuwirken.

2010: Wir können heute auf vierzig Jahre intensiver Beziehungen, gemeinsamer und fleissiger Arbeit, geknüpfter Freundschaftsbande und sogar auf einige Eheschliessungen zwischen Studenten beider Länder zurückblicken. Unseres Wissens nach hat kein Beruf eine solche Struktur vollbracht wie der unsrige : diese ruhmvolle Tatsache ist unserer Tieräzteschaft... und ihr allein zuzuschreiben.